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Donnerstag, 20. Juni 2013 00:17

Naturschutz und Erholung würden baden gehen

Fränkischer Albverein lehnt geplanten Sandabbau am Birkensee ab

Am Großen Birkensee bei Röthenbach an der Pegnitz hat die Firma Zapf auf insgesamt zehn Hektar den Sandabbau beantragt. „Ohne zu übertreiben kann man sagen: Naturschutz und Naherholung würden damit baden gehen", so Markus Ganserer, Hauptnaturschutzwart des Fränkischen Albvereins e. V.. Mit über 4.000 Mitgliedern vertritt der Albverein die Interessen der Wanderer und hat seine ablehnende Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren eingebracht.

Auf 65 Prozent der geplanten Abbaufläche würden seltene und nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Lebensräume zerstört. So wachsen dort Flechten-Kiefernwälder. Diese Pflanzengesellschaft gilt in Bayern als stark gefährdet und ist bundesweit sogar vom Aussterben bedroht. Der betroffene Wald gehört dem Freistaat. Nach bayerischem Naturschutzgesetz haben ökologisch besonders wertvolle Grundstücke in Staatseigentum vorrangig den Zielen des Naturschutzes zu dienen. Folglich ist dieses Vorhaben mit dem Naturschutzgesetz nicht vereinbar. Enttäuscht ist Ganserer deshalb von den Bayerischen Staatsforsten die, sollte das Projekt genehmigt werden, offensichtlich den Naturschutz bedenkenlos opfern und mit dem "Grubenzins" ihre Gewinne maximieren würden. Die Position der Bayerischen Staatsforsten bei diesem Projekt passt so gar nicht zum Jubiläumsjahr der nachhaltigen Forstwirtschaft.

Erst vor einigen Jahren hatte die Firma Zapf versucht am Birkensee 30 Hektar zu einem Vorranggebiet für Sandabbau erklären zu lassen. Da aber in der Industrieregion Mittelfranken bereits 524 Hektar Vorranggebiete und 366 Hektar Vorbehaltsgebiete für den Quarzsandabbau ausgewiesen sind, ist seinerzeit eine Ausweisung aus naturschutzfachlichen Gründen sowie Aufgrund der Bedenken hinsichtlich der Erholungsnutzung unterblieben. Der Sachverstand und die Liebe zur Natur hatten gewonnen. An den Argumenten hat sich bis heute nichts geändert, doch nun droht die Naturzerstörung erneut.

Der geliebte Birkensee ist einer der wenigen Badeseen in der direkten Umgebung von Nürnberg und deshalb auch im Regionalplan als Erholungsschwerpunkt von überregionaler Bedeutung ausgewiesen. Deshalb soll er erhalten und an das öffentlichen Nahverkehrssowie an das Radwandernetz besser angebunden werden. Der Sandabbau aber würde die Erholungsfunktion über Jahrzehnte erheblich beeinträchtigen!

Markus Ganserer, Hauptnaturschutzwart

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