Wanderheim Hohenstein
Liebe Wanderfreunde, sehr geehrte Damen und Herren,
im Herbst dieses Jahrs können wir stolz verkünden, dass das Wanderheim des Fränkischen Albvereins wieder in Betrieb geht. Fünf Jahre ist es her, dass es im Wanderheim brannte.
Lange Zeit sah es nicht danach aus, als ob das Wanderheim eine Zukunft hätte. Die Mitglieder des Gesamtvorstands waren in ihrer Meinungsbildung gespalten – etliche fürchteten die großen finanziellen Belastungen, die mit dem Wiederaufbau des Wanderheims einhergingen. Erst nach einer echten Kampfabstimmung – die einzige, an die ich mich erinnere, die zudem wirklich eng ausfiel – wurde beschlossen, dass das Wanderheim aufgebaut wird.
Das stellte jedoch nicht das Ende der Schwierigkeiten dar. Wie sagte bereits Schiller: „Der Frömmste kann nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Es gab am Hohenstein Beschwerden über angeblich hohe Lärmimmissionen, die vom Wanderheim herrührten. Ein sehr zeitaufwändiges Immissionsschutzgutachten musste erstellt werden. Dies führt zu teilweise erheblichen Einschränkungen bei der Nutzung des Wanderheims nach 22 Uhr.
Aufgrund des Brandes waren das Landratsamt Lauf gerade im Hinblick auf den Brandschutz im Wanderheim sehr sensibilisiert. Jeder, der im Wanderheim oben im Dachboden übernachtete, kann sich an die „Rettungsseile“ erinnern, die ihn im Falle eines Brandes retten sollten. Es war allen Beteiligten von vornherein klar, dass diese Form des Brandschutzes nicht ausreichend sein würde.
Eine Vielzahl von Auflagen wurde bezüglich des Brandschutzes gemacht. Die auffälligste Veränderung stellt die wuchtige Rettungstreppe im Innenbereich dar. Dieses „Stahlmonster“ ist nicht wirklich attraktiv. Es war jedoch zum Zwecke des Brandschutzes alternativlos. Der neue Eingang im vorderen Bereich des Hauses ist eine weitere Ausprägung des neuen Brandschutzkonzepts. Zudem kann der Dachboden nicht mehr als Übernachtungsmöglichkeit genutzt werden.
Der eigentliche Umbau des Wanderheims ging recht schleppend voran. Bereits kurz nach dem Brand – im Jahr 2009 – wurden einige Sanierungsmaßnahmen, Instandsetzung der Innenräumlichkeiten und der Elektrizität vorgenommen. Erst nach dem Beschluss das Wanderheim fortzuführen, wurde das Projekt dann zügig in den Angriff genommen.
Unser Bauleiter, der Architekt Gerhard Beck, übernahm die Aufgabe, die einzelnen Baumaßnahmen zu koordinieren. Diese Aufgabe stellte sich nicht als leicht heraus, da zwischen dem Büro von Herrn Beck in Nürnberg und dem Wanderheim eine doch größere räumliche Distanz liegt. Dies führt dazu, dass er nicht sämtliche Tätigkeiten der einzelnen Baufirmen überwachen konnte.
An dieser Stelle muss ich mich besonders bei unserer Vizepräsidentin Waltraud Bauer bedanken: gerade zum Ende des Bauvorhabens war Waltraud fast jeden Tag beim Wanderheim und koordinierte die einzelnen Tätigkeiten der Handwerker. Sie verwendete hierfür sehr viel Zeit und vor allem ihr ist es zu verdanken, dass vor Ort eine „zweite Bauleitung“ vorhanden war. Aber zusammen mit dem Sachverstand von Herrn Beck und der Durchsetzungskraft unserer Waltraud vor Ort wurde den einzelnen Handwerkern „Beine gemacht“ und der Umbau erfolgte recht zügig. Der Ehemann unserer Waltraud, Siggi Bauer, hatte gegen den Elan unserer Waltraud ebenfalls keine Chance und half mehrfach vor Ort mit. Auch hierfür ganz herzlichen Dank.
Ein besonderer Dank gebührt vor Ort Herrn Oskar Albert. Oskar gehört zur Ortsgruppe Nürnberg und wohnt direkt am Hohenstein. Auch er war ständig am Wanderheim zu finden und sah nach dem Rechten und packte oft selbst mit an.
Das Ergebnis der Sanierung des Wanderheims fällt sehr positiv aus: das Wanderheim befindet sich in komplett neuem Zustand und dürfte die nächsten 30 Jahre gut überstehen. Der gesamte untere Bereich, der große Saal, die Küche und die Duschen sind komplett erneuert. Das Wanderheim ist wirklich einladend und freut sich auf Ihren Besuch.
Die Nutzung des Wanderheims ist bisher vor allem für Gruppen ab mindestens fünf Personen gedacht. Die Mindestgebühr für eine Übernachtung im Wanderheim kostet – unabhängig von der Personenanzahl - € 205,-. Hierin ist eine Anmeldegebühr in Höhe von € 29,- enthalten. Die Endreinigung kostet € 31,- und der Hausdienst € 25,-. Die Mindestmiete beträgt € 120,-.
Diese Mindestmiete (bei Übernachtungen) in Höhe von € 120,- wird als Vorauszahlung auf die Gesamtmiete angerechnet. Erwachsene Vereinsmitglieder zahlen € 8,- und Nichtvereinsmitglieder € 12,-. Kinder und Jugendliche € 8,- / € 6,- Mitglieder pro Übernachtung. Allerdings fallen € 120,- als Mindestmiete stets an. Die Anmietung des Wanderheims ist daher vor allem für große Gruppen oder für kleinere Gruppen, die mehrere Tage bleiben, geeignet.
Wir bewirten aber auch gerne Tagesgäste im Wanderheim (Wandergruppen) - hier fällt eine Nutzungsgebühr von 20,- € an. Die Getränke müssen aber in jedem Fall vom Wanderheim bezogen werden (eigene Getränke mitzubringen ist nicht gestattet).
Das Wanderheim werden wir zukünftig für einzelne größere Veranstaltungen nutzen. Sternwanderungen, Sonnwendfeiern oder Jubiläen stattfinden. Auch Seminare für Wanderführer oder aus dem Bereich des Naturschutzes sind angedacht.
Wir freuen uns sehr, wenn unsere Mitglieder das Wanderheim ebenfalls sehr gut annehmen und die herrliche Wandergegend um den Hohenstein herum nutzen, um es sich gut gehen zu lassen.
Ein großer Wanderverein wie der Fränkische Albverein ist ohne Wanderheim nicht denkbar – daher sind wir sehr stolz, dass unser Prunkstück am Hohenstein wieder strahlt. Überzeugen Sie sich selbst und übernachten Sie am Hohenstein!
Schöne Grüße Ihr Max von Tempsky, Vizepräsident FAV Bund
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